Die Arbeitsgruppe Gewerbe

QUO VADIS, TÜBINGEN?

Flächenwachstum Tübingen 1950-2009

Gewerbebetriebe in Tübingen:

Müssen, wollen, dürfen sie wachsen?
Und wenn ja, wie?
In die Breite? In die Höhe?
Personell? Produktiv?
Oder sind die Ziele ganz andere?

Viele sind betroffen - Bürgerinnen, Bürger, Geschäftsinhaber*innen, Geschäftsleitung, Beschäftigte.

Gemeinsam wollen wir herausfinden: Gibt es Beispiele aus Wissenschaft und Praxis oder eigene Ideen, um weiteren Flächenverbrauch zu vermeiden?
Kann Gewerbe in Tübingen auch dann stabil wirtschaften? Ist respektvoller Umgang mit der umgebenden Landschaft ein Hindernis? Oder gar ein Stadortvorteil?

Bericht über die letzten Ergebnisse und Vorhaben:

18.11.2020

Frau Kinga Kajewski aus Freiburg hat sich jetzt des Themas "Planetare Grenzen auf regionaler Ebene" angenommen, das wir über das Geografische Institut und Herrn Prof. Dr. Scholten lanciert haben. Unsere Idee war, dass damit die Grenzen und die noch bestehenden Siedlungs-Entwicklungsmöglichkeiten (oder ihr Fehlen) konkreter veranschaulicht werden könnten und im besten Fall sogar als Planungshilfen hernagezogen werden können. Frau Kajewski hat uns freundlicherweise gestattet, ihr Exposee zur Arbeit zum Download bereit zu stellen.

20.02.2020

Eines der Probleme bei Gewerbeflächen ist, dass die Stadt keine Handlungsmöglichkeiten mehr hat, wenn sie Gewerbeflächen verkauft bzw. diese schon in Privathand sind. Es sollte daher angestrebt werden, dass die Stadt Flächen, die zum Kauf stehen erwirbt und, ebenso wir eigene Flächen im Siedlungsbereich, nur noch in Erbbaurecht vergibt. Es gibt einen "Deutschen Erbbaurechtsvreband" der unter Anderem die Vorteile dieser Konstruktion für Gewerbe herausstellt und dazu berät. Er wurde angefragt, ob eine Veranstaltung in Tübingen möglich wäre.

In der Klimaschutzkonzeption von OB Palmer hat dieser vorgeschalgen, die Solarhtermie massiv auszubauen. Dies ist ein ansich zu begrüßender Baustein für den Klimaschutz. Die Wärmethematik wurde bisher im öffentlichen Diskurs weitgehend ausgeklammert.
Allerdings sieht die Konzeption vor, bis zu 120 Hektar Freiflächen-Anlagen zu erstellen. Das kollidiert massiv mit unserer Intention, die Flächen (auch) für die landwirtschaftliche Nahrungsmittelproduktion zu erhalten. Offenbar ist es schwierig, Flächen auf Gewerbebauten oder Freiflächen im Gewerberbereich für diese Zwecke zu Akquirieren. Diese zu aktivieren, könnte ein wichtiges Betätigungsfeld für uns sein (auch zusammen mit Entrepreneurs for Future?). Eine Veranstaltung dazu wurde ins Auge gefasst.

28.91.2020

Wir haben uns mit einem Vertreter der "Entrepreneurs for Future" getroffen.

Die Entrepreneurs haben etwa 5 bis 6 Aktive. Die Gruppe ist aber erst im Aufbau und noch im Diskurs um die Aktivitäten. Sie haben bereits als Gruppe an den Demos von Fridays for Future teilgenommen.

Eine zentrale Frage in der Diskussion ist, was "Klimaneutralität" auch in Bezug auf die Lieferkette bedeutet und wie sie erfasst werden kann. Zu einem der nächsten Treffen wollen wir uns einladen lassen. Möglich wäre ggf. eine gemeinsame Veranstaltung zu einem Thema alternativen Wirtschaftens.

26.11.2019:

Unser Gespräch über die Gewerbe-Entwicklung eines Innenstadtquartiers war insofern interessant, als wir einige Impulse dazu geben konnten. Beispielsweise, dass damit auch kleine Hnndwerks- oder Selbermach-Flächen eingerichtet weden könnten. Zudem haben wir geraten, sich mit den "Entrepreneurs for Future" in Tübingen zusammemn zu tun, eher kleineren Gewerbetreibenden, die aber natürlch auch Interesse an der Belebung der Stadt haben.

Insgesamt haben wir aber gesehen, dass das nicht ein Schwerpunkt-Thema für uns sein kann.

Zwischenzeitlich hat ein Gespräch im kleinen Kreis über die Entwicklung der Attraktivität der Tübinger Innenstadt stattgefunden. Ein ehemaliger Tübinger Geschäftsmann hat dabei seine Vorstellungen zur Neuentwicklung eines Areals am Nordrand der Altstadt vorgestellt. Da hierbei teils unternutzte Bereiche aufgewertet und intensiviert würden, könnte dies zur Entlastung des Drucks auf die Tübinger Aussenbereiche oder auch die Städtischen Freiflächen dienen.

Leider war die Umfrage-Aktion nicht sehr ergiebig. Etliche Betriebe haben einem Gespräch nicht zugestimmt oder Ihre Zusage der Rückmeldung zu einer Terminabsprache nicht eingelöst.
Die, mit denen wir sprechen konnten, haben uns keine Wünsche zur flächenmäßigen Expansion signalisiert. Das Konzept, vorhandene Standorte oder Brachen zu nutzen ist aber durchaus im Fokus. Ein allgemeiner Druck auf neue Flächen ist für uns nicht erkennbar.

Beim nächsten Arbeitsgruppen-Termin am 26. November um 19 Uhr im BüroAktiv wollen wir ihn einladen und das Gespräch weiter verfolgen.

Weiterhin wollen wir eine Gesprächsrunde mit einem Verteter der IHK und einem Ökonomen der pluralen Ökonomie organisieren. Eine attraktive Raumzusage in einem Tübinger Betrieb haben wir bereits bekommen. Die Personen für das Gespräch müssen wir noch finden und kontaktieren.

Bericht übre unsere frühere Arbeit:

In vergangenen Arbeitbruppen-Treffen hatten wir Vorträge über die Gemeinwohl-Ökonomie und die "Vorsorgeorientierte Postwachstums-Ökonomie" gehört. Beim Umweltbundesmat ist der Bericht zu letzterer erhältlich.

Zentrale These ist, dass die Grundversorgungs-Struktur, wie Rente, Altersversorgung, Pflege etc. Wachstumsunabhängig (also nicht abhängig von der Wirtschaftsleistung oder vom Lohnniveau) organisiert werden sollte. Wenn in der Folge die plantearischen Grenzen eingehalten würden, sei ein weiteres Wirtschaften möglich, ohne zuvor zu definieren, ob Wachstum gestoppt, oder weiter verfolgt werden muss oder kann.

Es besteht aber aus unserer Sicht das Problem, die plantarischen Grenzen auch lokal und regional kenntlich zu machen. Denn nur dann kann sich die lokale bzw. regionale Wirtschaft daran ausrichten.

Interessante weitere Lektüre gibt es beim
INSTITUT FÜR ÖKOLOGISCHE WIRTSCHAFTSFORSCHUNG (iöw)

und im Einzelnen unter dem Titel Postwachstumspioniere

Ebenfalls beim iöw finden Sie die interessante Broschüre
Wir sind so frei, elf Postwachstumspioniere im Portrait.